Liebe Weinfreunde,
auch wir melden uns mal wieder, um Euch einen kleinen Einblick in das Weinjahr 2021 zu geben.
Das Schönste und zugleich auch die größte Herausforderung ist es für uns, mit der Natur zu arbeiten. Dies hat uns das letzte Weinjahr klar gemacht. Nach zwei sehr heißen und trockenen Jahren war 2021 genau entgegengesetzt.
2021 hat sehr trocken begonnen. Es sah aus, als würde es wieder ein Jahr werden, indem das Wasser für unsere Reben knapp werden könnte.
Aber es kam anders.
Die Natur startete später in den Frühling. Im Frühjahr blieb es lange kühl und somit verschob sich der Austrieb der Reben enorm nach hinten.
Als im Mai plötzlich eine bedeutende Wetterveränderung auftrat und es immer wieder regnete, dachten wir schon, dass dies im Vergleich zu 2020 ein feuchteres Jahr wird, was zu diesem Zeitpunkt für Entspannung sorgte – sowohl bei unseren Reben als auch bei uns Winzern. Denn die Trockenheit in den letzten Jahren waren herausfordernd für Pflanze und Mensch.
Was danach jedoch schnell klar wurde: es sollte einfach nicht mehr aufhören zu regnen und auch die Regenmengen waren zum Teil sehr ergiebig. Diese Wetterlage zog sich bis weit in den Hochsommer hinein, Hitzephasen blieben aus. Somit schritt die Reife der Trauben langsamer voran und die Säurewerte lagen eindeutig höher als in den vergangenen Jahren.
Ein weiteres Problem, welches wir aber eher als Herausforderung ansahen, war der durch die andauernde feuchte Witterung entstandene Pilzdruck, den wir nur mit Mühe und Not und viel (nächtlicher) Arbeit in den Griff bekamen.
Seit 2017 arbeiten wir in unserem Betrieb biologisch. Das heißt nicht, dass wir komplett ohne Pflanzenschutz auskommen. Wir arbeiten mit Mitteln, die nicht in die Pflanze eindringen und somit bei jedem Regenguss abgewaschen werden. In so einem verregneten Jahr müssen wir den Belag also sehr oft erneuern.
Aber mit viel Fleiß und viel Handarbeit gelang uns eine qualitativ sehr gute Ernte einzufahren, die sich auch deutlich zu den vorherigen Jahren unterscheidet.
Durch die etwas kühlere Witterung und den dadurch geringeren Alkoholwerten und höheren Säurewerten erwartet uns ein sehr straffer, eleganter und sehr tiefgründiger Jahrgang.
Kurz zusammengefasst: Die Qualität in diesem Jahr wurde uns nicht wie in den vergangenen Jahren „auf einem Silbertablett serviert“, diesmal war viel Fleiß und Können gefragt, um das Maximum an Qualität rauszuholen. Daher sind wir noch stolzer Euch eine so hohe Qualität präsentieren zu dürfen.
Euer Lukas